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© Bernhard Kägi

Von Meisterhand ...

Ein Artikel von Rahel Leibacher | 02.10.2008 - 14:56
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Dass sie nicht nur die Pflicht, sondern auch die Kür ihres Faches beherrschen, zeigten die 23 Absolventen der Höheren Fachprüfung Floristen (HFP)/Meisterprüfung am Wochenende vom 19.–20. Juli einem großen Publikum.

Über 4.000 Besucher fanden den Weg zum Zürcher Toni Areal und tauchten dort in eine floristische Welt höchster Güte. Wie schon drei Jahre zuvor, als der Schweizerische Floristenverband das erste Mal eine Ausstellung der floristischen Meisterwerke in diesem Rahmen durchführte, eröffneten sich einem auch hier wieder ganz neue Dimensionen der Floristik, die begeis­terten. „Faszinierend!“, „ganz toll“, „einfach wunderschön“ – so und ähnlich waren dann auch die Kommentare der Besucher, als sie nach der Werkschau wieder ans Tageslicht traten.

Egal, ob von Laien oder Fachleuten, die Begeisterung für ihre Arbeiten und Hochachtung vor dem, was sie geschaffen haben, war den Absolventen sicher. Claudia Alijew, die im Zentralvorstand des Schweizerischen Floristenverbandes das Ressort Weiterbildung unter sich hat, sagte dann auch: „Im Rahmen dieser Prüfung sind wiederum Werkstücke entstanden, die in der Floristik von heute eine Vorreiterrolle einnehmen.“
Und Chefexperte Arnold Maurer fügt an: „Auch im internationalen Vergleich ist die Schweiz mit dieser Floris­tik, wie sie hier gezeigt wird, auf einem sehr hohen Niveau.“

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Glanzresultate dank bestmöglichem System
Dass ein solch hoher Standard überhaupt möglich ist, ist dem vor sechs Jahren eingeführten neuen Weiterbildungssystem des Schweizerischen Floristenverbands zu verdanken, welches dank der unermüdlichen Anstrengungen der renommierten Meisterfloristin Nicole von Boletzky ins Leben gerufen wurde und bis heute kompetent umgesetzt wird.

Im Laufe von zwei Jahren werden die Schüler in zwei Schritten auf die HFP vorbereitet. Im ersten Jahr, welches mit der Berufsprüfung beendet wird, werden Qualifikationen erworben, welche für die Ausbildung einer anspruchs- und verantwortungsvollen Berufstätigkeit erforderlich sind. Im zweiten Jahr stehen eine persönlich geprägte Formsprache, Ideenreichtum und Innovationen im Vordergrund, wie sie an der Ausstellung der Prüfungsarbeiten unweigerlich zu bestaunen waren.

Auf einer Fläche von je 25 Quadratmetern und vor dem Hintergrund einer meist sehr aufwändigen Standgestaltung, die ebenfalls bewertet wurde, stellten die Absolventen ihre Abschlussarbeiten einen frei entwickelten Strauß, eine Gefäßfüllung, eine Kranzform, Brautschmuck sowie eine florale Flächenarbeit aus. Dank unbegrenzter Gestaltungsfreiheit kamen innovative Formerneuerungen hervor, die selbst in der Branche Aufsehen erregten.

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Schweizer Eigenheit
Ungleich zu anderen Meisterprüfungen gilt es in der Schweiz zudem, eine Projektarbeit zu bewältigen. Für das 10-Jahre-Jubiläum einer im Bereich von Heizungssystemen tätigen Firma sollte ein Gesamtprojekt für die Dekoration im Rahmen von 80.000 Franken erstellt werden. Dazu mussten ein Modell des modern konzipierten Verwaltungsgebäudes, Grundrisspläne, Handskizzen, eine Projektbeschreibung, logistische Abläufe sowie eine Kostenanstellung hergestellt und verfasst werden. Ziel dieser Aufgabe ist es, dass die Absolventen in Zukunft mühelos mit Großaufträgen umgehen, d.h. diese überhaupt erst erhalten und sie dann professionell bewältigen.

Dieser unabhängige Prüfungsteil wurde auch separat ausgestellt und bewertet. Ein Faktor, der in der heutigen Zeit für jede Spitzenkraft unumgänglich ist und diese gleichzeitig auszeichnet.

Informationen zur Meisterausbildung
Neue Schweizer Floristenfachschule:
Nicole von BoletzkyAllmendstraße 13CH-8102 OberengstringenTel. 0041 (0)44 752 21 82Fax. 0041 (0)44 752 21 86E-Mail:floristenschule@bluewin.ch