Schenken Sie bei der nächsten Festlichkeit eine Blumentorte. Sie werden sehen, wieviel Freude und Bewunderung Sie bei Ihren Gästen ernten werden. Sie ist ein wahrer Augenschmaus, der fasziniert.
Aber nicht nur unser optischer Sinn wird verwöhnt. Auch an Düften haben derartige Kreationen etwas zu bieten gefragt ist das Kombinationsgeschick des Floristen. Der Fantasie sind Tür und Tor geöffnet. Umgesetzt wird alles, was der Pflanze mit Respekt begegnet und extravagant anmutet. Diese Würdigung und Repräsentation der Macht muss gekonnt zur Schau gestellt werden.
Florale Arroganz
Man könnte fast von floraler Arroganz sprechen, und von würdevollen, majestätischen Formen, die mit dem Kontrast von Zartheit und Strenge arbeiten. Floral Empire holt sich Anregungen aus der Zeit des Klassizismus gegen Ende des 18. Jhd., einer Zeit, die von Frankreich unter der Herrschaft von Napoleon Bonaparte geprägt war, und auf Macht und Größe ausgerichtet war. Diese Zeit wird neu gedeutet.
Klassizismus als Vorbild
Historische Elemente werden mit zeitgenössischem Design verbunden. Passende historische Gefäße, wie Pokale, Rosetten und Kerzenleuchter, ebenso wie Siegessymbole und Skulpturen, die wegen ihrer Vertrautheit gerne Verwendung finden, werden neu designed.
Sie unterstreichen die Repräsentationsabsicht des Arrangements oder geben diese überhaupt erst vor. Besonders typisch für diesen Trend sind kompakte, florale Kompositionen, die häufig durch Skulpturen oder Perücken inspiriert wurden.
Die Blumensträuße sind meist symmetrisch und präzise in Form gebracht. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. An Materialien finden Stein und Kristalle, Marmor und Gips oder Keramik, ebenso wie Holz ihre Verwendung. Aber auch weiche Stoffe, wie Leder und Samt werden eingesetzt. Die dekorativen Muster der Arrangements, die zumeist in Grautönen vorkommen, sind inspiriert von Federzeichnungen oder Skulpturen.
Aussagekraft der Pflanze hervorheben
Ob nun die Farbe oder die Form eigenwillig ist, die Intention des ausgewählten Objektes ist es immer, die Pflanze in ihrer Aussagekraft zu unterstützen, oder mit ihr durch beabsichtigte Kontraste zu konkurrieren und den Betrachter zum Nachdenken über die Eigenart der Pflanze anzuregen. Aber nicht nur Vasen und Schalen finden Verwendung.
Auch mit Stoffen, Polstern oder Bändern lässt es sich experimentieren. Schließlich ist es die Pflanze selbst, der man sich spielerisch annähert. Von Blumentorten und Blumengirlanden über Blumenkränze bis hin zu Blumenkugeln und Blumen als Türschleifen.
Zartgliedrige Pflanzen und dezente Farben
Obwohl der Trend auf Strenge, Geradlinigkeit und Größe ausgerichtet ist, sind die Vertreter dieses Blumentrends eher zartgliedrige, verspielte Pflanzen mit dezenten Farbnuancen. Deren verborgene Macht wird erst durch die Eigenwilligkeit der Kreation nach außen gekehrt, sei es in Form einer Torte bzw. durch die Kontrastwirkung zur pompösen Unterlage oder durch die wuchtig und exzentrisch anmutende Vase.
Die Arrangements erstrahlen in pudrigen Farbtönen von Weißüber Rotund Rosabis hin zu Violettnuancen. Die repräsentativen Aufgaben übernehmen trompetenförmige Zantedeschia, imposante Amaryllis, edle Lilien, sanfte, pomponartige Ranunkeln, stolze Rosen, duftig rüschige Nelken und verspielte Nerinen.
Verborgene Macht der Pflanze
„Floral Empire“ ist ein provokanter Umgang mit einer historischen Epoche und dem Spannungsfeld von Macht und Gefühl. Die tatsächliche, still in der Pflanze verborgene Macht als Übermittlerin von Gefühlen wird nach außen transportiert. Blumen bringen sinnliche Gefühle in Gang. Denken wir besonders in der kalten Jahreszeit daran, uns an der Wärme und Fröhlichkeit eines dekorativen Blumenarrangements zu erfreuen.
Quelle: BBH