Donnersbach hat´s geschafft

Ein Artikel von Ing. Gerald Stiptschitsch | 17.10.2007 - 14:54

Das lange Warten hat sich gelohnt. Nach dem Jurybesuch im August konnte man bis zur Siegerehrung am 21.September in Harrogate, England, nur hoffen.

Insgesamt 20 Personen haben den Flug nach England angetreten, um vor Ort dabei zu sein, wenn die Preise des Entente Florale Bewerbes vergeben werden. Unbeschreiblicher Jubel, als Österreich, vertreten durch Donnersbach aufgerufen wird und den Entente Florale Award in Gold erhält. Vergessen sind alle Mühen und Anstrengungen, die notwendig waren, um den Olymp der Dorfauszeichnungen zu erklimmen.

Mit Tradition
Dass auch kleine Orte etwas bewegen können, beweist das 1.200-Seelen-Dorf Donnersbach. Neben vielen Projekten ist man hier in der Ortsbildpflege sehr aktiv – mit Erfolg! Blumenschmuck ist in Donnersbach seit mehr als 30 Jahren Tradition. Beginnend 1998 mit der Dorfentwicklung, wo eine Freizeitanlage errichtet wurde, die Reste der alten Ägydiuskirche restauriert wurden, der Dorfplatz neu gestaltet wurde, hat der Ort den Blumenschmuck nochmals verstärkt. 2005 wurde dies mit dem Titel schönstes Blumendorf der Steiermark und 2006 mit dem Titel „Schönstes Dorf Österreichs“ belohnt.
Für 2007 wurde Donnersbach als Vertreter Österreichs für den Entente Florale Wettbewerb vorgeschlagen. Nach Studium der Bewertungskriterien und Erhalt von Sponsorzusagen wurde diese ehrenvolle Aufgabe angenommen. Bei diesem Bewerb ist der Blumenschmuck nur zu einem Drittel für den Erfolg ausschlaggebend. Das Dorf wird von der Jury genau studiert und durchleuchtet wie es sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Was tut die Gemeinde für die Lebensqualität ihrer Bürger, wie hat sich die Infrastruktur des Ortes entwickelt?

Helfende Hände
„Wir dürfen Österreich bei der Europadorf-Bewerbung vertreten und sind voller Zuversicht, dass alle Aktivitäten der vergangenen zehn Jahre anerkannt und gewürdigt werden. Ich bin außerordentlich stolz auf diese Entwicklung und auf das freundliche, mit Blumen geschmückte Erscheinungsbild unseres Ortes", meinte noch der Bürgermeister von Donnersbach, Karl Lackner, Anfang des Jahres.
Donnersbach ist es gelungen ohne etwas Neues zu erfinden, die Jury zu überzeugen. Beeindruckt zeigten sich die Jurymitglieder immer wieder von der Selbstverständlichkeit, mit der weit über 100 freiwillige Helfer ihren Beitrag zur Erlangung der Europareife von Donnersbach geleistet haben. Begeistert waren die Juroren aus zwölf verschiedenen Ländern von der Familie Kitzer und ihrem Bauernhof, wo nach der Präsentation der Landwirtschaft bei steirischem Buffet in der Scheune, umgeben von frischem Heugeruch und jungen Kätzchen, Mittagspause gemacht wurde.

Dank an die Gärtnereien
Wichtiger Mosaikstein zum Erfolg war die Solidaritätsaktion der steirischen Blumenschmuckgärtner. Nach einem Hagelunwetter, das zahlreiche Pflanzen eine Woche vor dem Jurybesuch verwüstet hat, kamen sie mit Lkw-Ladungen voll Blumen in Donnersbach vorgefahren. Nicht nur, dass diese Blumen ein Geschenk waren, sie haben auch noch zahlreiche Helfer geschickt, die den Frauen beim Setzen dieser großen Menge geholfen haben. Innerhalb von nur vier Tagen wurde durch die Hilfe der Blumenschmuckgärtner der Gärtnerei Fresner und der freiwilligen Helfer wieder alles perfekt hergerichtet. Der Gartenbetrieb Fresner, Gröbming, arbeitet bereits seit der Planung der Ortsbildgestaltung mit an dem Erfolgsprojekt Donnersbach. Selbst die Mehrzweckhalle, in der der Jury die Gemeindeentwicklung und verschiedene Projekte präsentiert wurden, ist von den Blumenschmuckgärtnern in eine Gartenoase verwandelt worden.

Tourismusbeitrag
Eine Goldmedaille ist nicht nur eine Anerkennung einer guten Leistung, sondern ist auch ein enormer wirtschaftlicher Beitrag zu einem guten Sommertourismus. Es vergeht kaum ein Tag in Donnersbach, an dem nicht ein Autobus bzw. Reisende „nur“ wegen der Blumen kommen.
Quelle: BBÖ/DO