Der klassische Brautstrauß besteht aus Rosen, meist in den Farben Dunkelrot oder Cremeweiß bis Rosé. Die festliche Umrahmung des Bouquets variiert - von der Papiermanschette über Efeu bis zu Schleierkraut.
Sind es die Kunden, die nach wie vor nach dieser wenig mutigen Kombination verlangen, oder liegt es an den Floristen, die zu wenige Ideen und Anregungen für den Brautschmuck im Repertoire haben? Vielleicht wird dem Kunden auch nur zu wenig vermittelt, wie vielfältig der Brautschmuck aussehen kann.
Der Blätterstrauß
Ob mit traditionellen Rosen oder mit anderen Blumen gearbeitet – die Hauptform des Brautschmuckes ist nach wie vor das Brautbouquet, meist rund gebunden oder abfallend.
Doch hätten Sie gedacht, dass auch ein Brautstrauß sehr effektvoll sein kann, der ganz ohne Blüten auskommt? Allein die graugrünen Blätter, die sich rund um die rostrote, kugelförmige Blütenmitte einer Rudbeckie scharen, zeigen große Wirkung. Ein solcher Strauß, der sich in Farbe und Vielfalt sehr reduziert zeigt, passt zur aparten, unkonventionellen Braut.
Ebenfalls sehr zurückhaltend in der Farbgebung und ungewöhnlich in der Form präsentiert sich der Schmuck unten rechts. Hier spielen Katzenpfötchen die Hauptrolle, die den Strauß wie eine Art Deckel nach oben hin abschließen. Darunter verbergen sich Campanulablüten und Waxflowers, die ihre weißen Köpfchen zwischen grünem Moos hervorstrecken.
Lila, Rosa und Orange
Sehr bunt und alles andere als zurückhaltend zeigen
sich die Brautsträuße in Pink und Orange – eine Kombination, die man sicher nicht bei jeder Hochzeit antreffen kann. Der rund gebundene Strauß unten wurde mit Steelgrass und Perlen abgeschlossen. Ein Drahtkranz in Pink umrahmt die fröhliche Blütenpracht aus Astrantia, Viburnum, Ornitogallum, Hypericum und Dianthus.
Rosa ist schließlich die Farbe der romantischen Liebe und daher auch in der kräftigeren Variante Pink sehr geeignet für ein
gefühlsbetontes Ereig nis, wie die Hochzeit. Die Freude über die Verbindung zweier Menschen darf auch im Blumenschmuck sichtbar werden.
Ein Körbchen für die Braut
Sehr romantisch, aber in zarten Rosétönen gehalten ist der überdimensionale Rosenstrauß, der in einem Füllhorn steckt. Farblich abgestimmt zur Rosenblüte wurde das Conet mit Silberlingen beklebt, die perlmuttartig schimmern. Dieser Blumenschmuck sollte auf jeden Fall auf die Größe und das Kleid – am besten mit langer Schleppe – der Braut abgestimmt werden.
Unzählige Blütenköpfe wurden für das Körbchen links oben aneinandergereiht. Da es sich dabei um die Blüten des Schleierkrautes handelt, sollte auch das Kleid eher schlicht sein. Ansonsten würde die weiß-graue Kombination nicht zur Geltung kommen. Das Körbchen ist eine Form des Brautschmuckes, die immer beliebter wird. Es wirkt verspielt und kann in der Hand oder am Handgelenk getragen werden.
Äste für die Widerspenstige
Gänzlich ohne Blüten kommt hingegen der Brautschmuck aus Cornus sanguinea aus. Die kräftig roten Zweige wurden auf die gleiche Länge gekürzt und mit Draht gebündelt. Dazwischen sorgt Hypericum für Auflockerung. Die Braut hält das Bouquet an langen Strohhalmen, die mit einer dunkelroten Kordel zusammengebunden wurden. Ein etwas anderer Brautstrauß für die Trachtenhochzeit.
Auch für die widerspenstige Braut gibt es den passenden Schmuck. Verschiedene Kakteenarten, kombiniert mit ausdauerndem Sempervivum und unbeugsamen Ästen gebieten zur Vorsicht. Wer dieser Dame ungebeten zu nahe kommt, wird die Stacheln spüren.