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Blütenwunder aus der Zwiebel

Ein Artikel von red. | 02.02.2006 - 14:52
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Man muss nicht weit reisen, um die großen und kleinen Wunderwerke der Natur zu sehen. Leider nehmen wir vieles kaum noch wahr, weil sie so selbstverständlich geworden sind und der neugierige, offene Blick aus Kindertagen oft verloren gegangen ist.

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Phänomene der Natur
Mutter Natur verblüfft auf vielfältige Weise, z. B. mit der an einen Fallschirm erinnernden Flugkonstruktion der Löwenzahnsamen, farbenfroh schillernden Schmetterlingen, fein gewebten Spinnennetzen oder ganz symmetrisch aufgebauten Schnee-
kristallen. Manchmal sind es nicht die äußeren Formen, die uns ihre erstaunlichen Leistungen vor Augen führen, sondern besondere Eigenschaften: Die Fähigkeit der Fledermäuse, in dunkler Nacht ihre Beute zu orten, Zugvögel, die ihren Weg in den warmen Süden finden, ohne ihn je vorher kennen gelernt zu haben oder die Sprengkraft des Frostes, die es möglich macht, dass Wasser sogar Gestein zerstört. Beachtlich sind auch die Energien, die in der pflanzlichen Welt wirksam werden, selbst unter widrigsten Umständen, beispielsweise in Samenkörnern, die sogar noch in kleinen Rissen im Asphalt keimen oder die sich innerhalb weniger Monate zu mannshohen Sonnenblumen entwickeln.

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Kraftwerk Blumenzwiebel
Die erstaunliche Kraft der Natur zeigt uns auch die Amaryllis. Schon die riesigen Zwiebeln sind beeindruckend. Außergewöhnlich ist auch die Schnelligkeit, mit der sich die Pflanzen entwickeln: Die Blüten erscheinen bereits sechs bis acht Wochen nach dem Topfen und die Stängel können eine Länge bis zu 70 cm erreichen.
Der botanische Name für diese imposanten Zwiebelblumen - Hippeastrum - stammt aus dem Griechischen und geht auf die auffallenden, sternförmigen Blüten zurück: „hippeos” steht für Ritter und „astron” für Stern. Die Amaryllis wird deshalb im Deutschen auch Ritterstern genannt.

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Erfolgreiche Züchterarbeit
Diese Zwiebelblume ist eine ausdrucksstarke Schönheit: An jedem der kräftigen Stängel entwickeln sich drei bis sechs große, sternförmige Blüten. Das Farbenspektrum reicht von reinem Schneeweiß über Gelb, Orange und Rosa bis hin zu samtigem, dunklem Rot. Manche Amaryllis haben auch mehrfarbige Blüten, die ein wunderschönes Farbenspiel bieten, z. B. Schneeweiß mit zarter, roter Äderung oder rotem Rand. Durch Züchtung entstehen immer mehr Sorten und neue Farbkombinationen wie beispielsweise helle Blüten mit einem Hauch von zartem Grün. Die Größe und Form der Blüten variiert ebenfalls und es gibt sogar gefüllt blühende Amaryllis. Wer angesichts der Sortenvielfalt vor der Qual der Wahl steht, kann mehrere Zwiebeln jeweils im Abstand von zwei bis drei Wochen pflanzen. So lassen sich die eindrucksvollen Amaryllisblüten über einen längeren Zeitraum genießen.

Tipps

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Um selbst zu erleben, wie sich innerhalb von nur sechs bis acht Wochen aus der Riesenzwiebel eine prachtvolle Pflanze entwickelt, benötigt man nichts weiter als gute Blumenerde und ein Pflanzgefäß. Für Amaryllis eignen sich Tontöpfe am besten, weil sie schwerer und standfester sind. Sie bilden ein gutes Gegengewicht zu den hohen Pflanzen. Die Gefäße sollten nur etwas größer als die Zwiebeln sein; ein Abstand von einer Daumenbreite zwischen Zwiebel und Topfrand ist ideal.
Damit sich die Amaryllis gut entwickelt, wird die Zwiebel nicht zu tief gepflanzt. Die Hälfte oder zumindest ein Drittel von ihr sollte noch aus der Erde herausragen. Anschließend kommt der Topf an einen 20 bis 23 °C warmen Platz. Zuerst gießt man nur wenig, bis sich der Blütenstängel gebildet hat und die Knospe zu sehen ist. Dann wird die Wassergabe erhöht und die Amaryllis kann regelmäßig gedüngt werden.