Lange vor dem Christentum gedachte man im 11. Mond der Verstorbenen. Heute werden im November Feier- und Gedenktage wie Allerheiligen, Allerseelen, Buß- und Beettag und der Totensonntag begangen. Ein Besuch der Gräber verstorbener Familienangehöriger gehört für viele Menschen zur Trauerbewältigung. Gerade zu den Totengedenktagen bringt individuelle Grabgestaltung durch Kränze, Blumenschmuck und herbstliche Gestecke die Wertschätzung der Toten durch die Angehörigen zum Ausdruck.
Trauerbewältigung
Trauer gehört zu den elementarsten Empfindungen eines Menschen, unabhängig von Herkunft oder Kultur. Jeder wird früher oder später mit Verlust konfrontiert, den er verarbeiten muss. Trauerbewältigung gehört zu den notwendigen Aufgaben, die im Leben geleistet werden müssen. Trauern im Sinne eines nach außen getragenen Abschiedsrituals ist allerdings ein neuzeitliches Phänomen, das erst mit zunehmender Absicherung der materiellen Lebensverhältnisse möglich wurde. Im Mittelalter war ein Todesfall für den größten Teil der Bevölkerung ein lebensbedrohlicher materieller Verlust, vor allem, wenn der Ernährer der Familie betroffen war.
Grabplatten nehmen zu
In den vergangenen Jahren ist auf einigen Friedhöfen in Österreich zu beobachten, dass wieder die Grabplatten an Zuspruch gewinnen: Mit ihnen lässt sich das Grab einheitlich gestalten und die „lästige“ Grabpflege entfällt. Des einen Freud des anderen Leid, denn vielfach sind die Besitzer der Grabstelle dafür bereit, mehr Geld in den floristischen Blumenschmuck zu investieren.Gestecke waren für Grabplatten und Grabmale nicht mehr so häufig wie früher, gewinnen aber zunehmend wieder an Bedeutung. Für viele Floristen bieten diese eine Abwechslung, da man den Blumenschmuck auch abseits von langweiligen Kränzen und Gestecken gestalten kann. Wer hier mit Draht arbeitet, muss diesen jedoch unbedingt mit einer Papierummantelung versehen, damit am Grabstein keine Rostflecken entstehen.
Kunden sind bereit, mehr auszugeben
Das Angebot in den Supermärkten häuft sich zu den Gedenktagen wieder mit Gestecken von 5 bis 10 Euro. An diesem Discount sollten sich Floristen jedoch nicht beteiligen. Der Kunde ist oft bereit, anlässlich der Gedenktage mehr Geld als gewöhnlich auszugeben. Schließlich soll der Grabschmuck repräsentativ wirken und längere Zeit attraktiv bleiben. Der Florist sollte daher darauf achten, dass die Werkstücke mindestens acht bis zehn Wochen haltbar sind, wobei dafür auch die Kosten etwas höher angelegt sein dürfen.
Trockenmaterialien
Für eine lange Haltbarkeit den Winter über empfiehlt sich ein Grabschmuck auf der Basis von Trockenmaterialien. Hier eignen sich verschiedene Formen wie Kränze, Buketts, Kreise aber auch Winkel. Winkel sind leider viel zu selten zu sehen, obwohl sie sich für viele Gräber eignen. Viele Gräber haben vorstehende Kanten oder Stufen, deren unterschiedliche Höhe sich gut für floralen Winkelschmuck eignen.Die am häufigsten gearbeiteten Grabgestecke sind mit Exoten gearbeitet - meist trockene Früchte oder Fruchtstände, die dauerhaft die Winterzeit überstehen. Dazu kommen immergrüne Gehölze, Zapfen und Baumpilze, gesteckt in Schalen mit Moos. Eriken und Callunen helfen oft, damit das Gesteck für einige Zeit Farbe und Frische erhält.