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Der Blumenbinder – ein Urberuf

Ein Artikel von Bernhard Reingruber | 04.03.2005 - 17:59
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Binden kann weit gefächert sein: vom Raumschmuck in gebundener Form bis in den Bereich von selbst gefertigten Gefäßen aus Floralien ist diese Technik anwendbar. Wenn man über die Bindeklischees hinaus geht, wird man immer einfallsreicher bei den Möglichkeiten, die das Binden bietet.

Spannungen erzeugen. Die klassische Formbinderei gehört unbedingt zum Gesamtrepertoire dazu. Kopfkränze sind von kaum einer Hochzeit wegzudenken – eher mehr für die Kinder, die die Braut begleiten. Türkränze oder Schmuck für die Fenster sind gebunden möglich und ganz wichtig ist das Binden von Girlanden.
Im Berufsalltag spielt das Binden von Sträußen eine übergeordnete Rolle, aber auch hier können sich neue Straußformen durch den veränderten Einsatz der Bindetechnik ergeben. Pflanzliche Bewegungen und die Hände des Blumenbinders im Zusammenspiel lassen so vieles zu, was anfänglich vielleicht als zu ungewohnt noch nicht in die Alltagspraxis einziehen kann. Warum sollte man nicht am veränderten Bild des Straußes für das Gefäß arbeiten? Der Strauß kann und soll dabei nicht neu erfunden werden und man kann auch Entwicklungen in diese Richtung nicht forcieren, aber vielleicht gelingt es durch die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik „Binden“, andere Straußformen zu entwickeln.

Im Binden liegt der Vorteil. Spannend ist das Verbinden von Floralien durch Binden, besonders dann, wenn die Materialien selbst gesucht und gesammelt wurden. Ganze Matten zu binden, die die Grundlagen von Gefäßfüllungen oder Raumschmuck darstellen, sprechen mich persönlich ganz besonders an. Durch Binden kann man dem pflanzlichen Material in seiner individuellen Bewegung große Beachtung schenken.
Faszinierend ist auch, dass das handwerkliche Binden von Floralien etwas ganz Spezifisches und Typisches für unseren Berufsstand ist. Man muss den Beruf nämlich wirklich erlernt haben, um ein guter Binder zu sein. Vor allem im Binden können sich andere Branchen, die ebenfalls vom Vermarkten von Blumen leben, nicht mit uns „messen“.
Im Binden liegt daher noch ein gravierendes Unterscheidungskriterium zwischen dem floristischen Fachmann und den sonstigen Anbietern von Pflanzen und Blumen. Diese Stärke sollte aus diesem Grund mehr kultiviert und forciert werden. Binden erfordert wohl zu viel handwerkliches Geschick und es wird auch häufig als zu arbeitsintensiv angesehen, als dass sich die berufsfremden Branchen eingehend damit auseinandersetzen wollen und können – ein Vorteil für uns.

Blumen für ein Requiem
13. – 15. 8.: Trauer hat mit Abschied zu tun. Blumige Trauerkränze, liebevolle Herzen, Sarg- und Grabschmuck, all das würdigt Tote und begleitet Hinterbliebene in ihrem Schmerz.
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