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Ehrung 40 Jahre Lachmayr: Stadler, Lachmayr, Breiter (v. li.) © DI (FH) Birgit Fingerlos

Führung im Fokus

Ein Artikel von DI (FH) Birgit Fingerlos aus Kaprun | 18.10.2010 - 16:06
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Landesinnungsmeister Komm.-Rat Adolf Stadler © DI (FH) Birgit Fingerlos

Die Auftragslage der Salzburger Tischler ist zufrieden stellend. Die Menschen investieren wieder vermehrt in ihren eigenen Wohnraum“, freut sich Landesinnungsmeister Komm.-Rat Adolf Stadler auf der Landesinnungstagung der Salzburger Tischler und des Holz ge­staltenden Gewerbes, die am 16. Oktober in Kaprun stattfand.
„Der Tischlerbranche geht es momentan relativ gut“, bestätigte auch Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Josef Breiter. Auch jene Betriebe, die vor allem im Export tätig sind, haben jetzt wieder bessere Zeiten. „Wir bei der Bundesinnung müssen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass das Tischler-Sein seine Sinnhaftigkeit hat“, betonte Breiter. CE-Kennzeichnung, Ladegutsicherheit, Nachhaltigkeit, Ausbildung, Werbung und Vergaben durch die öffentliche Hand sind laut Breiter die wichtigsten Themen, womit sich die Bundesinnung aktuell beschäftigt.

Um Nachwuchs kümmern

In Salzburg werden heuer 286 Lehrlinge als Tischler, Tischlereitechniker und Bootsbauer ausgebildet. Aufgrund der Lehrlingsproblematik im Tischlerwesen hat die Landesinnung eine Lehrlingsoffensive gestartet: Ein junger Tischler besucht die dritten und vierten Hauptschul-Klassen im gesamten Bundesland und informiert die Schüler über den Tischlerberuf. Dabei wird er jeweils von einem Tischlermeister aus der Region begleitet. „Bisher wurden 18 Informationsveranstaltungen abgehalten“, informierte Stadler. Um die Jugend auf den Tischlerberuf aufmerksam zu machen, wird in den Salzburger Kinos auch ein Werbefilm gezeigt.
„Ein Teil im Unternehmen sind Lehrlinge, ein größerer Teil sind die langjährigen Mitarbeiter – um alle muss man sich kümmern. Führungsaufgabe ist für viele Chefs oft nur ein Wort, wegen des Stapels an Arbeit kommt man nicht dazu“, sagte Volkmar Schitter, Schitter und Schitter Unternehmensberatung, der auf der Innungstagung über Freude am Führen referierte.

Mitarbeiter führen

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Volkmar Schitter, Schitter & Schitter Unternehmensberatung © DI (FH) Birgit Fingerlos

Der britische Polarforscher Ernest Shackleton war eine herausragende Führungspersönlichkeit. Schitter erläuterte das Führungsverhalten des Polarforschers, der mit seinen 27 Männern 1914 den Untergang ihres Schiffes Endurance im antarktischen Packeis überlebte. Nachdem die Antarktis-Durchquerung gescheitert war, hatte Shakleton nur noch das Ziel, seine Mannschaft heil nach Hause zu bekommen. Fröhlichkeit war einer der wesentlichen Punkte, die Shackleton seinen Männern, die monatelang im Meereis gefangen waren, vermittelte. „Wichtig ist es, ein Ziel zu haben. Auch dann, wenn meine Mitarbeiter keine Vorstellung davon haben, wie man dieses Ziel erreichen kann“, sagte Schitter und erklärte: „So wie Shackleton muss jede Führungskraft verschiedene Personen auf ein Ziel hin ausrichten, Pessimisten ermuntern, Atmosphärenvergifter neutralisieren, Ordnung ins Chaos bringen, mit begrenzten Ressourcen auskommen sowie sich selbst und andere immer wieder zu Höchstleistungen motivieren.“
Wertschätzung geben, zählt laut Schitter zu den wesentlichen Führungsprinzipien. „Dank – das ist die beste Form der Wertschätzung, die ich kenne“, betonte der Unternehmensberater. Er forderte die Tischler auf: „Wenn ihr in die Werkstatt kommt, schimpft nicht über die Unordnung, sucht euch etwas Gutes: Beispielsweise wenn der Lehrling gerade den Besen in die Hand genommen hat, dann sagt zu ihm: Das machst du gut, so wird das noch eine ganz saubere Werkstatt“.

Tag für die Tischler

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Ehrung 40 Jahre Lachmayr: Stadler, Lachmayr, Breiter (v. li.) © DI (FH) Birgit Fingerlos

Ein Gottesdienst in der Jakobskapelle, eine Ausstellung von Partnerunternehmen und Ehrungen langjähriger Innungsmitglieder rundeten die Veranstaltung ab.