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Wildbienen tragen zum Ertrag in der Landwirtschaft viel bei © Thijs de Graaf/Shutterstock.com

Forschung

Was stresst Wildbienen wirklich

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 27.05.2020 - 11:18

Viele Wildbienenarten tragen zum Ertrag der Landwirtschaft genauso viel bei wie Honigbienen, auch ihr Schutz im Kampt gegen das Insektensterben ist entscheidend. Was genau den Wildbienen zusetzt, nimmt ein EU-Projekt gemeinsam mit 42 Partnerorganisationen unter die Lupe. Das Ziel ist, durch neue Erkenntnisse, Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Honig- und Wildbienenpopulationen zu entwickeln bzw. zu optimieren.

Orientierung ist entscheidend für Bienen

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Die Rostrote Mauerbiene nimmt auch künstliche Nistmöglichkeiten gerne an © Jaco Visser/Shutterstock.com

Um eine Vergleichbarkeit der Versuchsergebnisse unterschiedlicher Projektpartner zu ermöglichen, dient die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) als Modell-Organismus um die Stressfaktoren auf Solitärbienen zu untersuchen. Diese Art lässt sich einfach züchten, nimmt künstliche Nistmöglichkeiten gerne an und ist in der Obstbestäubung sehr wichtig. Das macht die Erkenntnisse auch relevant für die Praxis.

Am Standort Zürich-Reckenholz hat Agroscope bereits 2019 erste Versuche mit Osmia bicornis in Käfigen durchgeführt. Mit den Nachkommen starteten die Forscher im April 2020 weitere Untersuchungen zur Frage: Sind Bienen, die als Larven schon Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln hatten, besser oder schlechter angepasst als adulte Bienen, die zum ersten Mal mit solchen Mitteln in Kontakt kommen? Kann eine optimale Ernährung auftretende Pestizidbelastungen abschwächen?

Die Käfige bieten sehr unterschiedliche Bedingungen für die Mauerbienen: Nährstoffreiche und weniger wertvolle Nahrungspflanzen, Monokultur oder vielfältiges Angebot sowie mit oder ohne Pflanzenschutzmittelbelastung. Protokolliert wird die Orientierung der Bienen, die Effizienz beim Sammeln von Pollen und damit der Bestäubung, welches Alter sie erreichen und wie viele Nachkommen sie produzieren. Die Daten sollen Hinweise auf das Zusammenspiel von Nahrungsqualität und Pestizidexposition geben.


Quelle: Agroscope