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Der Japankäfer (Popillia japonica) hat bei uns wenige, natürliche Feinde © HildeAnna/Shutterstock.com

Popillia japonica

Der Japankäfer ist auf dem Vormarsch

Ein Artikel von Red. | 13.08.2019 - 13:55

Der Japankäfer (Popillia japonica) gehört zu den Blatthornkäfern und ist ursprünglich in Japan, Nord-China und den Osten Russlands beheimatet. In den USA hat sich der Käfer Anfang des 19. Jahrhunderts ausgebreitet und aufgrund des Fehlens natürlicher Feinde, erheblichen Schaden angerichtet. Zu seinen rund 300 Wirtspflanzen zählen Apfel, Steinobst, Mais, Weide- und Rasengras, Weintrauben, Rosen, Soja, Hopfen, Tomaten und Erdbeeren. In den 1970er Jahren ist er erstmals in Europa auf den Azoren (Portugal) entdeckt worden. Nachgewiesen wurde er auf dem europäischen Festland bereits in Italien und der Schweiz (Tessin).

Der Japankäfer gilt in der EU als „Quarantäneorganismus“, der Befall ist melde-und bekämpfungspflichtig. Der Käfer richtet große Schäden an Blätter, Früchten und Blüten an, die Engerlinge im Boden schädigen Gras- und Rasenflächen. Wenn sich der Schädling bei uns einmal niedergelassen hat, wird er nur schwer zu bekämpfen sein und der Schaden kann bis zum Kahlfraß gehen.
Es fehlen die natürlichen Feinde. Laufkäfer, Vögel, Maulwürfe oder Spitzmäuse sind natürliche Gegenspieler und helfen ihn zu dezimieren aber ihre Einfluss reicht bei großflächigem Auftreten nicht aus. Das Aufstellen von Pheromonfallen ist eine gute Möglichkeit, das Auftreten frühzeitig festzustellen, doch für die großflächige Bekämpfung sind sie ungeeignent.

Mit Pilzen bekämpfen

Verdächtige Anzeichen an Pflanzen oder Käferfunde müssen in der Schweiz umgehend dem Kantonalem Pflanzenschutzdienst gemeldet werden. Wird dann ein Befall amtlich festgestellt, werden ein Befallsgebiet und eine Pufferzone ausgewiesen. Das mechanische Absammeln ist am Anfang noch erfolgreich, bei großflächigem Auftreten ist diese Methode nicht mehr umsetzbar. In der Schweiz gibt es aktuell keine zugelassenen Insektizide zur Bekämpfung, die USA haben Produkte sowohl gegen den Käfer als auch gegen seine Larven. Neben den chemischen Produkten gibt es auch einige Ansätze zur biologischen Bekämpfung wie mit parasitischen Nematoden oder entomopathogene (insektenschädliche) Pilze oder Bakterien, die die Larven des Käfers im Boden bekämpfen.

Von heimischen Käfern schwer zu unterscheiden

Ein große Ähnlichkeit besteht zwischen dem Japankäfer und den einheimischen Juni- oder Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola). Der Unterschied ist, das der Japankäfer fünf weiße Haarbüsche auf der Seite und zwei am letzten Abdominalsegment aufweist. Ausgewachsene Käfer haben ein metallisch-grünes Halsschild und sind rund 1 cm groß.
Ein Entwicklungszyklus vom Ei bis zum erwachsenen Käfer dauert ein Jahr, in kälteren Regionen kann es auch zwei Jahre dauern. Am Anfang sind die Larven nicht sehr mobil und ernähren sich von den umgebenden Pflanzenwurzeln. Um sich vor Frost zu schützen wandern sie im Herbst in tiefere, geschützte Bodenschichten um zu Überwintern. Von Mitte Mai bis Mitte August ist die Hauptflugzeit des Japankäfers.


Quelle: iva.de